Wie der Black Friday den Überkonsum fördert

Black Friday, Cyber Monday und die Vorweihnachtszeit bergen ein tiefes Problem in der Gesellschaft. Das übermäßige Kauf unnötiger Konsumgüter ist das Ergebnis des kapitalistischen Verlangens nach unbehinderten Wachstum. 

Das hat die Art und Weise verändert, dass wir Menschen nicht auf Grund ihrer Kreativität, Kommunikation und ihrem Charakter beurteilen sondern nur noch beschränkt auf ihre Wertgegenstände und Besitztümer. Die wirklich wichtigen Dinge im Leben sollen aus unseren Köpfen vertrieben werden, damit uns eingeredet werden kann, dass wir mehr Dinge brauchen.

Damit wir eher shoppen gehen, statt zu lernen, durch das Verlangen nach unnötigen Dingen auf Grund von manipulierender Werbung. Die uns glauben lässt, dass wir durch den Kauf erfolgreichere, bessere und bewundernswertere Menschen werden, um das Loch zu füllen, dass durch den verlorenen menschlichen Kontakt entstanden ist. 

Zudem lässt uns die Werbung die ethischen und moralischen Fragen nach Herstellung und Versand vergessen. Nicht nur die Ausbeutung der Arbeiter in den Produktionshäusern in fernen exotischen Ländern, sondern auf die Sklaven-ähnlichen Bedingungen unter denen europäische und amerikanische Arbeiter in Warenhäusern von Milliarden-schweren Versandhäusern arbeiten müssen. Seit Jahren sind diese Arbeitsverhältnisse bekannt und jedes Jahr werden, durch den steigenden Konsum, die Bedingungen unmenschlicher. Diese Online-Shops vergeben Schichten mit 12 oder mehr Stunden und Arbeitsunfälle werden vom Management sehr oft beiseite geschoben und ignoriert. 

Angeblich soll der Black Friday gut sein für Menschen mit geringen Einkommen, aber eigentlich trägt dieser Tag zur Ausbeutung der Arbeiterklasse bei. 

Auch werden um diese Zeit mehrere tausende Lastwagen und mehrere hunderte Güterschiffe als im Vergleich zum restlichen Jahr betrieben. Die Zahlen des Ölverbrauchs und die dazugehörigen Treibhausgase steigen dadurch rapide. 

Diese Struktur ist natürlich schädlich für die Gesundheit von Menschen, der Allgemeinheit und der Umwelt, aber sie ist auf jeden Fall gut um für Firmen wie Apple und Amazon den größten Profit aus dieser Zeit zu holen. Denn Firmen geht es am Black Friday in erster Linie nicht um das Wohlergehen des Geldbeutels der Kunden oder den Zustand der Umwelt. Sondern um höchstmögliche Verkaufszahlen für den größtmöglichen Profit und das Verkaufen von unnötigen Dingen, die wir eigentlich gar nicht haben wollen.

Also: Können wir dem Black Friday entfliehen? An sich Ja, aber man muss bedenken, dass der Black Friday nur ein Symptom einer außerirdischen Kultur ist und nicht die Ursache.

Mit dieser Perspektive gibt es eine Reihe von kurz- und langfristigen Lösungen:

Da gibt es die einfache Möglichkeit weniger zu kaufen, die großen Firmen zu boykottieren, die nachweißlich die Erde zerstören, wie Amazon, Nestle und Unilever, die Mentalität annehmen nachsichtiger mit Dingen umzugehen und die Repair-Kultur wieder aufzunehmen. Also versuchen den übermäßigen Konsum zu vermeiden. Aber unsere Kultur ist sehr fest gestrickt und es wird noch ein sehr langer Weg vor uns liegen. 

Neben den kurzweiligen individuell-basierenden Möglichkeiten muss es mehr Teilnehmer in radikalen, sozialen und politischen Bewegungen geben, die für Gerechtigkeit eintreten und für Veränderung sorgen, wie die Sunrise Bewegung oder Fridays for Future. Nur so können wir langfristige Systemveränderungen erreichen wie die kommunale Bindung von Firmen, so dass diese durch lokales Management und Arbeiter, die regionale Wirtschaft gefördert wird oder tatsächlich wirksame „Climate Action“, die Infrastruktur, Energiebedarf und Arbeit nachhaltig verändern. Denn nicht in den kurzfristigen Profit muss investiert werden sondern in die Menschen und die Allgemeinheit. 

Wir müssen weg von den profit-zentrierten Modellen und hin zu gesunden kulturelle Normen, die die Vorweihnachtszeit zu dem macht, was sie eigentlich sein soll. 

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